Containerschiff
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Unterschied zwischen FCL und LCL im Contrainertransport

Der Containerverkehr spielt im internationalen Warenhandel eine herausragende Rolle. Die nach standardisierten Maßen hergestellten Großbehälter lassen sich effizient be- und entladen, stapeln transportieren und zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln umladen. Bezüglich des Beladens von Containern gibt es zwei Varianten, die sich erheblich auf den Ablauf des gesamten Transports auswirken: die Vollcontainerladung, im internationalen Warenverkehr mit FCL (Full Container Load) abgekürzt, und die Teilcontainerladung, für die das Kürzel LCL (Less than full Container Load) steht. Hier erfahren Sie, welche Unterschiede zwischen diesen Beladungsvarianten bestehen und welche Vor- und Nachteile sie jeweils mit sich bringen.

Am 26.02.2020 gab es erstmals mehr neu gemeldete Fälle außerhalb der chinesischen Volksrepublik, als innerhalb. Das Virus konnte inzwischen in 40 Ländern nachgewiesen werden. Nach China sind vor allem Südkorea, der Iran und Italien betroffen. Durch die Nähe zu Italien bereitet sich nun auch die deutsche Bundesregierung auf eine Zunahme der Infektionen vor. Nach Regierungssprecher Steffen Seibert sei durch die Ausbreitung des Coronavirus in Italien eine herausfordernde Lage für Deutschland entstanden.

FCL-Definition: Was bedeutet Full Container Load?

Der Terminus Full Container Load bezieht sich auf Container, die als Ganzes und verplompt für einen bestimmten Auftraggeber auf den Transportweg gehen. Das bedeutet nicht zwingend, dass der Container komplett gefüllt sein muss. Der Full Container Load kann sich sowohl auf den Stückgutverkehr per Lkw als auch auf den Schiffsverkehr erstrecken. Darüber hinaus kommt der FCL auch im intermodalen Warentransport mit Verladung auf Güterzügen oder Flugzeugen zur Anwendung.

Im Gegensatz zum Less than full Container Load (LCL), bei dem unterschiedliche Teilbeladungen in einem Sammelcontainer enthalten sein können, übernehmen die Spedition, die Reederei, das Luftfahrtunternehmen oder das Eisenbahnverkehrsunternehmen den FCL-Container vom Unternehmen oder vom vorgeschalteten Logistik-Partner bereits voll beladen und verplombt zur Verfrachtung. Die Verantwortung für das Beladen liegt beim Absender und für das Entladen beim Empfänger der Ware.

Bei Seefracht erfolgt die Anlieferung von FCL-Containern nicht ans Terminal, sondern direkt an einen Stapelplatz am Kai. Dadurch beschleunigt sich das Verladen und später auch das Entladen. Am Zielhafen wird der Container, so wie er ist, an den nächsten Transporteur in der Lieferkette übergeben.

- In Italien: Provinz Lodi in der Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien.

LCL-Definition: Was bedeutet Less than full Container Load?

Less than full Container Load steht für Warensendungen, welche die Container nicht komplett ausfüllen und dadurch Platz für eine Zuladung lassen. In den meisten Fällen werden mehrere LCL-Ladungen verschiedener Absender in Container Freight Stations (CFS, deutsch: Containerfrachtstation) in einem Sammelcontainer konsolidiert und gehen dann in diesem gemeinsam auf Reisen. Für jede LCL-Sendung ist ein extra (CMR-)Frachtbrief, Ladeschein oder Seefrachtbrief (bei Seeverkehr) erforderlich. Im Zielgebiet wird der LCL-Container wieder dekonsolidiert.

Im Falle der Seefracht liefert der Ablader das Stückgut zum Terminal, wo es zusammen mit weiteren Stückgütern darauf wartet, zusammen in einem Container an den Bestimmungsort verbracht zu werden. Am Zielhafen angekommen, muss der Container erst wieder entladen werden, bevor die einzelnen Stückgüter die Weiterreise zum Adressaten antreten können.

Full Container Load
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Besonderheiten des Full Container Loads

Beim Verschicken einer FCL-Sendung sind einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Ein Full Container Load ist immer ein gesamter, verplombter Behälter, der direkt vom Absender zum Empfänger transportiert wird. Der Absender übergibt den befüllten Behälter an den Transporteur, der ihn nach erfolgtem Transport ungeöffnet beim Empfänger abliefert. Eine Zuladung bzw. Beiladung ist nicht erlaubt.

Das Verplomben des Containers verhindert sowohl Diebstähle als auch das heimliche Zuladen von Schmuggelware wie Drogen oder den unbemerkten Zustieg von Personen (Menschenhandel). Dies ermöglicht einen sichereren Transport durch kritische Transitländer. Die Formalitäten beim Zoll fallen in die Zuständigkeit des Exporteurs bzw. Importeurs. Es gibt keine zollrechtlichen Zwischenstationen und der Transporteur ist nicht für den Inhalt des Containers verantwortlich.

Da der Warenumschlag entfällt, erreicht die Lieferung per FCL ihren Zielort in aller Regel deutlich unkomplizierter und schneller als beim LCL. Die Berechnung der FCL-Kosten erfolgt pro Container, sofern das Maximalgewicht nicht überschritten wird.

Besonderheiten des Less than full Container Loads (LCL)

Für den LCL-Transport gelten andere Richtlinien als für den FCL-Transport. Fast immer besteht die Ladung aus Waren von mindestens zwei Versendern. Am Warenumschlag werden LCL-Container durch Beiladung oder Zuladung gefüllt. Dadurch verringern sich die Transportkosten für alle beteiligten Absender.

Die LCL-Kosten berechnen sich nach dem Volumen oder Gewicht des Inhalts. Welcher Wert zum Tragen kommt, richtet sich danach, um was für Sendungen es sich handelt. Leichte, aber voluminöse Fracht wird nach dem Volumen berechnet, schweres, aber kleineres Stückgut nach dem Gewicht.

Die Verantwortung für die Fracht liegt aufgrund der besonderen Zusammenstellung beim Verlader und Transporteur. Dieser haftet außerdem für Beschädigung und Verlust.

Da der LCL-Behälter unverplombt ist, muss er durch den Zoll. Dabei sind die einzelnen Zollschritte für sämtliche Teilladungen abzuarbeiten. Aufgrund des notwendigen Warenumschlags dauert die Abwicklung beim Zoll und beim Verladen länger. Dadurch verlängert sich häufig auch die Transportzei.

Full Container Load FCL
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Vorteile und Nachteile von FCL und LCL

Beide Varianten des Containertransports gelten sowohl für Seefracht als auch für Luftfracht und den Transport per Lkw oder Bahn. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, die je nach Anliegen des Absenders oder Empfängers mehr oder weniger zum Tragen kommen. Welche Transportform sich im individuellen Fall am ehesten anbietet, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:

● Gewicht und Volumen der Ware
● angestrebter Liefertermin
● zu durchquerende Transitländer
● Preis
● Zollformalitäten
● verfügbare Angebote

FCL ist in aller Regel die besser Option für eilige Sendungen, die zum Beispiel vor einem festen Termin ankommen müssen. LCL bietet sich an, wenn der Warentransport möglichst günstig erfolgen soll und der Anlieferungstermin keine große Rolle spielt. Trotz der Geschwindigkeitsvorteile beim FCL kann es in Zeiten mit hohem Transportaufkommen einfacher sein, einen LCL-Transport zu buchen. Bei hoher Nachfrage ist die Möglichkeit für den Full Container Load schneller limitiert, sodass es zu Wartezeiten kommen kann.

Vorteile beim Full Container Load

FCL eignet sich besonders für Waren, bei denen der Containertransport die einzig sinnvolle oder mögliche Variante ist. Dabei kann es sich um Transportgut handeln, das sicher verschlossen durch problematische Transitländer gebracht werden soll, oder um Güter, bei denen ein Kontakt zu anderen Waren oder eine Vermischung mit diesen unerwünscht ist. Darüber hinaus empfiehlt sich FLC für Einzelstücke, die den ganzen Container füllen, wie Fahrzeuge, schwere Bauteile oder Maschinen.

Einer der größten Pluspunkte besteht in der leichteren Verzollung und der damit verbundenen größeren Geschwindigkeit. Zudem ist die Gefahr für mögliche Beschädigungen durch das Verrutschen von Teilladungen geringer. Das gilt allerdings nur, wenn die Ladung so groß ist, dass sie selbst nicht verrutschen kann.

Nachteile beim Full Container Load

Der größte Nachteil beim FCL sind die grundsätzlich höheren Containertransport-Preise. Deren Höhe hängt von der Ware, dem Gewicht oder Volumen und dem Transporteur ab.

Vorteile beim Less thand full Container Load

LCL ist die kostengünstigere Variante des Containertransports. Da der Transporteur Güter anderer Absender bis zum Maximalgewicht oder zum höchstmöglichen Volumen zuladen kann, hat er die Möglichkeit, besonders attraktive Preise anzubieten. Gleichzeitig kann das Logistik-Unternehmen seine eigenen Kapazitäten optimieren und die Transportwege besonders effizient gestalten.

Da der Logistiker bestrebt ist, die Container bis zur Maximalgrenze zu füllen, sitzen die Waren in der Regel sehr eng. Dadurch ist die Gefahr des Verrutschens und Zerstörens minimiert.

Nachteile beim Less thand full Container Load

Den Vorteil des günstigen Preises erkauft der Absender bzw. Händler mit einer etwas längeren Transportdauer. Während der Versender bzw. Adressat die Formalitäten beim Zoll allein und schnell erledigen kann, ist das beim LCL-Transport nicht möglich. Bei dieser Variante ist die Zollabwicklung deutlich komplexer, zumal alle Teilsendungen einzeln abzuarbeiten sind. Treten bei einer Ware Probleme auf, stagniert der gesamte Weitertransport bis zur Klärung.

Auch wenn die Abwicklung reibungslos verläuft, dauert sie wegen des größeren Aufwands länger und kann zur Verzögerung der Auslieferung führen. Hinzu kommen der erforderliche Warenumschlag, das Beladen vor dem Transport sowie das Entladen in einer Containerfrachtstation im Zielgebiet. Auf nahezu allen Ebenen der LCL-Transporte fallen deutlich mehr Arbeitsschritte an als beim Full Container Load.

Quellen und Ressourcen:

Wikipedia - Full Container Load

Wikipedia - Less than full Container Load

Import Shopping

Freightfinders - Container Transport